Sollten Sie sich für ein Instrument aus Sperrholz entschieden haben, können wir Ihnen nur gratulieren. Im Musikinstrumentenbau stellt der Holzblasinstrumentenbau wahrscheinlich die höchsten Anforderungen an die verwendeten Materialien. Sie sollen ungiftig, gut klingend, langfristig stabil und zugleich dekorativ sein. Und das, obwohl sie kontinuierlich mit der Atemfeuchte in Berührung kommen. Durch den Kontakt mit Feuchtigkeit dehnt sich Holz aus. Manche Holzarten weniger, andere mehr. Aber es gibt kein naturgewachsenes Holz, das sich diesen Naturgesetzen entziehen kann - auch wenn der Instrumentenbauer noch so ausgetüftelte Techniken zur Imprägnierung verwendet.
Schon vor über 100 Jahren erfand daher der deutsche Unternehmer Heinrich H. Basse ein Verfahren, welches die Maßschwankungen des Holzes auf eine ebenso einfache wie wirkungsvolle Weise nahezu komplett reduziert: Er verleimte unter dem Einfluss von Wärme und Druck mehrere dünne Holzlagen jeweils im Winkel von 90° miteinander. So neutralisierte er die unterschiedlichen Quell- und Schwindungskräfte des Holzes. Das gegen Verziehen und Risse gesperrte Holz war geboren: Das Sperrholz.
Für Ihr Instrument haben wir ausgesuchtes Birken-Sperrholz verwendet, das auf besondere Weise geschnitten und verleimt wurde. So ist - zusammen mit der Decklackierung - ein Instrument entstanden, das in puncto Zuverlässigkeit und Klang Maßstäbe setzt.
So zeigt sich, dass besondere Qualitäten auf den ersten Blick manchmal unscheinbar wirken.
Trotz der vielen Vorteile, die Instrumente aus Sperrholz bieten, können sich manche Menschen mit diesem Werkstoff nicht anfreunden.
Deshalb bieten wir für alle, die nicht auf die musikalischen und außergewöhnlich ergonomischen Vorzüge der Paetzold by Kunath Instrumente verzichten möchten, alle Instrumente
(bis auf Subkontra- und Subsubgroßbass) in Kleinserien auch in ausgewähltem Massivholz an.
Kirschbaumholz hat zum Beispiel den Vorteil, dass das Instrument durch die geringe Rohdichte von 0.63 g/cm3 nicht zu schwer wird. Die Oberfläche des Kirschbaumholzes verleiht dem Instrument eine warme und ausgereifte Klangqualität. Das verwendete Holz wird uns von spezialisierten Tonholzhändlern geliefert, mit denen wir seit Jahrzehnten zusammenarbeiten.
Wir garantieren Ihnen, dass Sie unvergessliche Momente des Augen- und Ohrenschmauses mit Ihrem Instrument erleben werden.
Kann man hochwertige Holzblasinstrumente in einem 3D-Drucker herstellen? Ja - mit dem von uns entwickelten Material RESONA aus nachwachsenden Rohstoffen.
RESONA ist ein klimaneutrales Material. In den pflanzlichen Ausgangsstoffen ist CO² gebunden und im Endprodukt ist kein zusätzliches Erdöl oder Erdgas enthalten. RESONA bietet durch die besondere Verarbeitung eine mit Palisander vergleichbare Dichte und wird in seinen Klangeigenschaften mit der Wärme und Weichheit von Kirschbaumholz verglichen. Durch den speziellen Innenaufbau der Korpuswände und dem geringen Eigengewicht, sind die gedruckten Instrumente deutlich leichter als ihre Verwandten aus Holz, bleiben aber trotzdem stabil. Zusammen mit der Decklackierung stehen Instrumente aus RESONA denen aus Holz optisch und klanglich in nichts nach, zeichnen sich aber durch ihr extrem leichtes Gewicht aus.
Seit 2015 experimentieren wir mit den sich rasant entwickelnden Möglichkeiten des 3D-Druckes und starteten am 1. Juni 2019 das zweijährige Forschungsprogramm "NAWAMU - Entwicklung nachhaltiger, akustisch hochwertiger Werkstoffe für additive Fertigungsverfahren zum Einsatz im Musikinstrumentenbau zur Substitution geschützter Holzarten" mit dem Ziel Druckwerkstoffe zu entwickeln, die nachhaltig, klimaneutral, gesundheitlich unbedenklich und klanglich den bisherigen Werkstoffen ebenbürtig sind.